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Übergewicht lässt Testosteron sinken
Testosteron ist das wichtigste Sexualhormon des Mannes. Was wenige wissen: Es steuert nicht nur die Lust auf Sex und Potenz, sondern hält Körper und Geist der Männer rundum fit und gesund. Allerdings gibt es Männer, bei denen der Testosteronspiegel mit zunehmendem Alter sinkt. Das ist in Ordnung, solange die Werte im Normbereich bleiben. Doch bei vielen Männern sinken sie im Laufe der Zeit immer weiter ab. In Deutschland sind bei jedem vierten bis fünften Mann ab 60 die Werte zu niedrig. Diese Männer haben einen Testosteronmangel, in der Fachsprache „männlicher Hypogonadismus“ genannt. Das liegt allerdings nicht an ihrem Alter an sich, sondern meist an der ungesunden Lebensweise: Eine einseitige, kalorienreiche Ernährung, zu viel Alkohol – und zu wenig Bewegung. Die Folge: An Bauch und Hüften sammelt sich zunehmend mehr Fettgewebe, während die Muskeln verschwinden. Es kommt zum Übergewicht, eines der häufigsten Ursachen für zu wenig Testosteron. Daneben können aber auch bestimmte Medikamente oder Erkrankungen wie Diabetes Typ 2, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte sowie das sogenannte Metabolische Syndrom – ein Mix aus Übergewicht und den zuvor genannten „Wohlstandserkrankungen“ – zu einem Testosteronmangel führen.
Testosteron wird zu etwa 95 % in den sogenannten Leydig-Zellen in den Hoden produziert. Der restliche Anteil entsteht in den Nebennieren. Die Steuerung der Testosteronproduktion in den Hoden erfolgt im Hypothalamus im Zwischenhirn und in der Hirnanhangsdrüse.
Steckt ein Testosteronmangel hinter Ihren Beschwerden?
Da Testosteron so vielfältige Aufgaben im männlichen Körper erfüllt, kann sich ein Zuwenig dieses Hormons auf ganz unterschiedliche Weise bemerkbar machen. Häufig bleibt ein Mangel sogar zunächst unerkannt. So werden zum Beispiel Müdigkeit und Antriebslosigkeit oft und gerne auf Stress zurückgeführt. Dazu kommt, dass die Symptome eines Testosteronmangels meist schleichend beginnen und diffus sind. Die Anzeichen treten auch selten alle gleichzeitig auf. Das können Erschöpfung und Müdigkeit sein, Schlafstörungen, körperlicher sowie geistiger Leistungsabfall, Stimmungsschwankungen, Muskelschwund, Gewichtszunahme, Libidoverlust und Erektionsstörungen. Viele Männer kommen deshalb gar nicht auf die Idee, dass ein Testosteronmangel der Grund für ihre Befindlichkeiten sein könnte. Deshalb ist es wichtig, dass Sie – besonders ab dem 40. Lebensjahr – bei ersten Vorboten den möglichen Ursachen auf dem Grund gehen. Denn ein Testosteronmangel kann sehr ernsthafte Folgen für Ihre Gesundheit haben. So hat sich zum Beispiel gezeigt, dass Männer mit niedrigem Testosteronspiegel häufiger einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erleiden und zudem kürzer leben als jene mit einem normalen Testosteronwert. Deswegen ist es wichtig, einen Testosteronmangel frühzeitig zu entdecken und behandeln zu lassen.
Wenn Sie sich vergewissern wollen, ob bei Ihnen eventuell ein Testosteronmangel vorliegt, können Sie das mit dem TestoCheck prüfen.
Den Testosteronspiegel messen lassen
Die definitive Testosteronmangel-Diagnose kann nur durch eine ärztliche Untersuchung erfolgen. Wenden Sie sich entweder an Ihre Hausärztin bzw. Ihren Hausarzt oder gleich an eine Fachärztin oder einen Facharzt für Urologie oder Andrologie. Schildern Sie der Ärztin oder dem Arzt genau, offen und ehrlich Ihre Beschwerden. Dazu gehört auch Ihre psychische Verfassung. Sind Sie oft schlecht gelaunt, traurig oder reagieren ungehalten und gereizt? Sagen Sie auch das. Danach werden Sie einer körperlichen Untersuchung unterzogen. Denn auch die Körperzusammensetzung, die Beschaffenheit von Haut und Haaren sowie Ihre körperliche Fitness bzw. die Muskelkraft geben Hinweise darauf, ob bei Ihnen ein Testosteronmangel vorliegen könnte. Normalerweise haben Männer einen höheren Anteil an Muskelmasse und weniger Körperfett als Frauen. Bei Männern mit zu wenig Testosteron verschieben sich jedoch die Anteile hin zu mehr Körperfett, die Muskelmasse nimmt ab. Eine Körperfettverteilung, die eher an einen Frauenkörper erinnert (z. B. an den Hüften), kann ebenfalls auf einen Testosteronmangel hinweisen.
Aufgrund des höheren Testosteronspiegels ist außerdem die Haut von Männern fettiger und grobporiger als bei Frauen. Zudem ist sie dicker, kann mehr Feuchtigkeit speichern und enthält mehr Kollagen. Männer mit Testosteronmangel haben hingegen eher trockene Haut.
Ebenso wird in der Regel Ihr Bauchumfang gemessen sowie Ihre Hodengröße überprüft. Verfestigt sich auf ärztlicher Seite der Verdacht auf ein Testosterondefizit, erfolgt eine Blutuntersuchung. Das ist schnell und einfach. Anhand der Blutwerte plus anhaltenden Symptomen lässt sich eine sichere Testosteronmangel-Diagnose stellen.
Sie sollten den Testosteronspiegel morgens zwischen 7 und 11 Uhr messen lassen. Das ist wichtig, denn der Testosteronwert schwankt im Laufe des Tages und ist morgens am höchsten. Für eine sichere Diagnose benötigen Sie mindestens zwei Proben. Die beiden Blutabnahmen sollten im Abstand von maximal vier Wochen erfolgen.
Eine Testosterontherapie kann helfen
Da ein unbehandelter Testosteronmangel negative Folgen nach sich ziehen kann, ist eine frühe Diagnose von Vorteil. Häufig kann schon eine Umstellung der Lebensweise ausreichen, um die körpereigene Testosteronproduktion wieder anzukurbeln. Eine ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen und Ballaststoffen, der Verzicht auf übermäßigen Alkoholkonsum, regelmäßige körperliche Bewegung und/oder Sport lassen die Pfunde purzeln und können den Testosteronspiegel im Blut steigen lassen. Die Umstellung auf eine gesündere Lebensweise kann aber dauern. Oftmals fällt es leichter, die guten Vorsätze umzusetzen, wenn parallel mittels einer Testosterontherapie das Hormon zum Beispiel mit einem Gel oder einer Spritze von außen zugeführt wird. Sprechen Sie Ihre Ärztin oder den Arzt auf eine mögliche Behandlung an.